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8.3.2010 - Saragossa
Der Tag
beginnt mit minus ein Grad Celsius bei starkem Wind am Camping Municipal
Zaragoza. Wir haben nun schon einige Zeit brav geheizt und unsere Gastankuhr
zeigt nur mehr 30 Prozent an. Also suchen wir unter www.gas-tankstellen.de die
nächstgelegene Gaszapfsäule - zwei Möglichkeiten sind in Saragossa
aufgeführt. Die erste der beiden führt uns leider an eine inexistente
Adresse. Dadurch finden wir aber eine
ganz versteckte kleine Dieseltankstelle, die den Saft um 99 Cent verkauft.
So eine Gelegenheit nimmt man wahr, auch wenn der Tank
noch halb voll ist und locker für weitere
500 km reichen würde.
Wir sind im Rahmen der Tankstellensuche aber in die Nähe des Zentrums gekommen, also suchen wir einen Parkplatz, um ein bisschen was von Saragossa zu sehen. Leider alles Garagen mit Höhenlimit - aber plötzlich sind wir bei der Plaza del Toros und stehen vor einem kleinen bewachten Parkplatz! Der Wächter muss zwar ein paar Barrieren verschieben, damit wir reinkommen und es ist gar nicht einfach, auf dem ziemlich vollen Platz eine Nische zu finden - aber alle helfen mit, und so klappt es. |
Wir marschieren nun zu Fuß Richtung Plaza del Pilar, es geht starker Wind und das macht's noch kälter, als es ohnedies schon ist. Kein Touristenwetter, so leer ist der Prachtplatz von Saragossa selten! Der Einzige, dem wir begegnen, verteilt Werbung für das nächstgelegene Restaurant und verspricht, dass wir auch mit dem Hund reindürfen. Das ist ein Argument, dem wir nicht widerstehen können. Wir bekommen zwar nur das kleine Tischerl vor dem Speisesaal und Leo muss sich klein machen, um von aussen nicht sichtbar zu sein - aber die Menüs um 9,50 sind recht akzeptabel und wir dementsprechend einigermaßen zufrieden. Bemerkenswert waren die frischen grünen Erbsen mit Speck und Zwiebel als Vorspeise.
Nun geht's in die wirklich beeindruckende Kathedrale - die sollte man nicht versäumen, nicht nur wegen des Rests der berühmten Säule, auf der die Jungfrau Maria dem Hl. Jakob erschienen sein soll! Auf mehr haben wir wegen des Wetters und aus Zeitgründen keine Lust und laufen zum Auto zurück. |
Die zweite der möglichen Gastankstellen in Saragossa
liegt direkt am Weg. Erstmals kommt der Dish-Adapter zum Einsatz - aufs
zweite Mal ist er dicht, nicht ohne Werkzeug. Das Gas strömt relativ langsam
durch den erhöhten Widerstand, es passen aber ohnedies nur 16 Liter in den
Tank. Das bedeutet, er war in Wirklichkeit noch mehr als halb voll und die
Uhr hat wieder geschwindelt. Preis: 65 Cent pro Liter.
Die Weiterfahrt
soll uns zu den hängenden Häusern von Cuenca führen. Der Weg bringt uns auf
über 1000 Meter Seehöhe und das Thermometer fällt auf minus 3
Grad. Das bewegt uns zu einer Routenänderung, die Sehnsucht nach
Wärme überwiegt und das nächste Ziel im
Navi heißt nun Valencia.
Nach einer gemütlichen Fahrt durch die Hochebene über die hervorragende Autovia kommen wir wieder einmal recht spät am Campingplatz an. Trotzdem investieren wir die 15 Euro in die Übernachtung (ACSI-Karte) - für unseren Nespresso zum Frühstück brauchen wir externen Strom, das gibt den Ausschlag. |
9.3.2010 - Valencia
Herrlicher Sonnenschein!
Gleichzeitig kommt die Nachricht von Schneefällen in Barceloa und
Ausnahmezustand in ganz Katalonien - da haben wir richtig Glück gehabt!
Heute
gehe ich meine eigenen Wege - das heißt, ich fahre sie mit dem E-Rad, das ja
auch einmal bewegt werden muss. Die Fahrt führt auf einem schönen Radweg am Meer
entlang in die Stadt.
Ich fahre an den beeindruckenden Bauten des Santiago Calatrava vorbei, die in einem trockenen Flussbett errichtet wurden und zum Schönsten gehören, was ich an moderner Architektur kenne. Durch die weitläufigen Grünflächen der Jardines del Turia rolle ich ins Zentrum, die Atmosphäre verheißt Frühling und viele junge Leute verbreiten gute Laune. |
Ein Radweg führt durch die Innenstadt, leider aber nicht zu den Sehenswürdigkeiten, die mich interessieren. Ich hab' das Navi vergessen, der Plan ist mangelhaft und die Straßenbeschilderung ebenfalls.
Irgendwie komme ich dann aber doch zu La Lonja, der ehemaligen Börse, und zum Hauptplatz mit der Kathedrale. Besichtigungen sind insoferne schwierig, als ich in Anbetracht mehrerer ausgeweideter Räder kein gutes Gefühl habe, Sissys schönes Elektrorad unbeaufsichtigt zu lassen. |
Die Batterien halten gut durch, wenn ich auch fleissig mittrete. Es geht flott voran und ich bin bald wieder am Campingplatz. Der liegt eher laut neben der Straße und die ganze Gegend wirkt heruntergekommen. Es gibt einen Strand mit Parkplätzen, deren Größe auf starke Frequenz in der Saison schließen läßt - vielleicht wird vorher noch ein bisserl was gemacht, es wäre dringend nötig.
10.3.2010 - Fahrt nach Cartagena
Wir brechen um 11 Uhr
auf und nehmen den Weg durchs Landesinnere Richtung Murcia. Wiederum fahren wir
über wirklich hervorragende mautfreie Straßen, die absolut Autobahncharakter
haben.
Wir kommen an Elche vorbei, wo wir die weltberühmten Palmenhaine sehen wollen - leider finden wir sie nicht, der Verkehr ist enorm, die Parkplätze rar, entsprechende Wegweiser finden wir nicht und unser Führer hilft uns nicht, weil er keine verwertbare Adresse bietet. |
Es geht ganz gemütlich voran, wir essen
am Parkplatz einer Tankstelle zu Mittag und benützen dort auch die Gelegenheit
zu einer Autowäsche mit der Lanze.
Um 17 Uhr kommen wir an unserem Ziel an,
dem Campingplatz El Portus - ca. 10
km von Cartagena entfernt.
Den Platz möchte ich im nächsten Abschnitt beschreiben, wir werden ja länger als eine Woche hierbleiben. Heute jedenfalls werden wir sehr nett empfangen, hier kennt jeder jeden - kein Wunder, bleiben doch viele gleich vier Monate und länger hier zwecks Überwinterung. Einer von ihnen wird morgen abfahren und wir stellen uns auf den Platz daneben, um morgen früh gleich nachrücken zu können.
11.3.2010 - Cartagena
Wir fahren mit dem Auto
einkaufen. Wieder einmal freue ich mich über den kleinen Wagen, das Parken geht
relativ problemlos. Neben dem Carrefour sehe ich eine Peugeot-Vertretung. Weil
unser Wagen bei laufendem Motor ein wenig tropft, fahre ich hin. Der Mechaniker bestätigt, dass er Öl
verliert (no na), ich soll morgen wiederkommen. Ich überrede ihn aber,
den Wagen nachmittags schon einmal anzusehen, ob's was Ernstes ist
- wenn er Teile bestellen muss, kann
jeder Tag wichtig sein.
Nachmittags nehme ich dann das Rad mit. Während der Inspektion fahre ich ein wenig durch Cartagena. Ich sehe das U-Boot am Hafen, dessen Erfinder 1888 bei der spanischen Regierung abgewiesen wurde - so ein Fahrzeug habe keine Zukunft, meinte man. |
Cartagena hat schlimme Jahre hinter
sich, das sieht man an vielen Stellen. Es wird aber jetzt sehr fleissig gebaut.
Mich beeindruckt an mehreren Stellen, wie die alten Fassaden gestützt stehen bleiben und erhalten werden, während dahinter Neubauten entstehen. |
Die Stadt beherbergt viele Hochschulen, das Bild wird vielerorts von Studenten geprägt.
Mit dem Fahrrad kann ich hinauffahren auf die Aussichtsterasse des Parks 'del Torre' im Zentrum der Stadt, wo zwei Kanonen ihre Läufe aufs Meer richten und geniesse dort einen schönen Blick über die Stadt. |
In die Werkstatt zurückgekehrt, erwartet mich eine
angenehme Nachricht: Es war lediglich das Ölfilter nicht festgezogen ... bei den
gekapselten Motoren ist das ja nicht ausgesprochen gut zugänglich. Trotzdem
hätte man das vielleicht gleich vormittags erkennen können?
Wie auch immer, die Leute sind freundlich, verlangen keinen Cent
und haben sogar ein wenig Öl nachgefüllt.
Finde ich sehr o.k.
Ich fahre zurück nach El Portus und freue mich auf ein paar geruhsame Tage mit schönem Wetter.