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3.3.2010
Die Ankunft am Camping Bon Repos ist
gekennzeichnet durch eine überaus herzliche und auf Deutsch gehaltene Begrüßung
durch Enrique, der den Schranken bedient. Er ist sehr überrascht, dass wir zum
ersten Mal hier sind, weist uns in kurzen Worten ein und schon stehen wir wenige
Meter vom Meer entfernt am Strand.
Wir kaufen noch schnell zwei Dosen
Bier im Camping-Supermercado, die Preise sind für einen Markt am Platz
überraschend niedrig. Auch die Camping-Gebühr hält sich in Grenzen, ohne
irgendwelche Vergünstigungen beträgt sie weniger als 19 Euro inklusive
Hund, Strom und WLAN.
Vor dem Schlafengehen gibt's noch eine unangenehme Überraschung: Einer der beiden Spannungswandler ist defekt und eine kleine 20er-Stecksicherung brennt durch. Natürlich haben wir gerade die nicht im Werkzeug, also auf zur nächsten Tankstelle. Nach einer halben Stunde stehen wir aber wieder auf unserem Platz. |
4.3.2010
Ich nehme erstmals das Elektro-Fahrrad vom
Träger und fahre zum nahegelegenen Lidl. Es ist alles in bester Ordnung, es gibt
freundliche Nachbarn aus vielen Nationen, aber Spanien-Feeling stellt sich da
nicht ein.
Der heutige Tag dient als Wasch- und Erholungstag, das Wetter ist
nach dem gestrigen starken Regen freundlich und warm, wir sitzen erstmals in der
Sonne ... trotzdem ist dies einfach ein Rekordwinter, und zwar in negativer
Hinsicht. Alle erfahrenen Langzeitcamper bestätigen, sowas noch nicht erlebt zu
haben. Na ja, wir kennen's nicht besser und sind
zufrieden.
5.3.2010
Wir haben uns eingelebt und bleiben noch einen
Tag. Es fallen uns viele Jugendliche auf, die in Scharen auftreten. Es stellt
sich heraus, dass hier Jugendgruppen in den Bungalows einquartiert sind, die an
Sprachlehrgängen teilnehmen. Ich finde das schön, sie drücken das
Durchschnittsalter auf unter 60 ...
Ein Nachbar beschenkt uns mit ein paar
Orangen, die er am Vortag bei einem ihm bekannten Bauern geholt hat. Er kündigt
sich dort kurz vor seiner Heimreise an und erhält frisch geschnittene Ware, die
er allen Bekannten daheim mitbringt. Die riesige Garage seines großen Hymer war
bis oben vollgepackt damit!
6.3.2010
Heute geht's weiter, zunächst Richtung
Barcelona. Wir kennen die Stadt schon, mein letzter Besuch liegt aber 37 Jahre
zurück und ich möchte wissen, was in der Zwischenzeit bei der Sagrada Familia
weitergegangen ist. Also nichts wie hin, mit unserem Auto trauen wir uns doch
auch in die Innenstadt ... tja, aber heute ist Samstag und der Verkehr ist
einfach grauenhaft. Der angepeilte Parkplatz dient heute als Marktplatz.
Na gut, fahren wir wenigstens einmal um die Kathedrale herum. Ich bleibe an einer der für Barcelona typischen abgeschrägten Ecken stehen und laufe schnell in den Park vor der Kirche, um ein Foto zu schießen - und finde bei meiner Rückkehr einen frei werdenden Schrägparker vor! Also nix wie rein. Erstmals freue ich mich wirklich, ein kleines Auto zu haben. |
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An der Kathedrale ist wirklich viel
gebaut worden in den letzten drei Jahrzehnten. Die Unterschiede in den
Stilrichtungen sind beträchtlich, was Gaudí wohl dazu sagen würde? Heute am
Samstag findet vor dem alten Haupttor ein kleines Fest statt. Aus diesem Anlass
begegnet uns erstmals eine katalonische Spezialität: In offenem Feuer gebratene
große Lauchwurzeln, die eine ungeheure Rauchentwicklung verursachen. Wir werden
sie später noch verkosten können, heute ergibt sich noch keine
Gelegenheit. |
Weiter geht's dann bei unverändert schönem Wetter. Vorbei an den Bergen, in denen das Kloster Montserrat untergebracht ist und die von meiner Tochter, als ich ihr 1973 meine Fotos zeigte, 'Zipfelmützenberge' getauft wurden. |
Heute aber kaufen wir noch auf dem kleinen Markt ein, der sich innerhalb der Klostermauern etabliert hat und regionale Produkte anbietet. Das sind neben Käse und Wurst auch Brot und allerlei süße Bäckereien. | |
Nach dem Abendessen inspiriert mich die beleuchtete Anlage dazu, ihr noch einen romantischen spätabendlichen Besuch abzustatten. |
Anschließend kehren wir in der kleinen 'Sport-Bar' vor dem Eingang ein und schummeln Leo unbemerkt unter den Tresen. Auf zwei Fernsehern läuft ein Fußballspiel, dicht gedrängt sitzen die begeisterten Einheimischen davor. Es dauert keine 5 Minuten nach dem Abpfiff der Partie und alle sind gegangen! Ruck-zuck schließt die Bude. Ich gebe ein kleines Trinkgeld, auch wegen Leo, und wir nehmen eine pflückfrische Zitrone von der Theke als Souvenir mit.
7.3.2010
Wirklich früh sind wir auch heute nicht
aufgestanden und ich bin froh, nicht dem Rat gefolgt zu sein, mitten im
Klosterhof zu übernachten. Wir müssten uns jetzt schon durch eine Menge von
Besuchern durchkämpfen, die autobusweise angekarrt werden. So gehen wir
gemütlich vom Gemeindeparkplatz, auf dem wir gut geschlafen haben, hinauf ins
Kloster, kaufen unser Ticket (4,50 pro Person, obwohl die Königsgräber wegen
Restaurierung nicht zu besichtigen sind) und besichtigen die Anlage.
Leider gibt
es weder Führung noch Audioguide. Von den audiovisuellen Vorführungen in
Kastilisch und Katalanisch können wir nicht wirklich profitieren. Das ehemalige Kloster ist sehenswert, wenn auch vom Zustand her nicht so schön wie Fontfroide. Dafür ist das Wetter deutlich besser, als es dort war. Wegen der Verbindung zum Königshaus und der damit verbundenen königlichen Besuche gibt es auch eben königliche Räume, die es dort nicht gibt. |
Wir brechen gleich nach der Besichtigung dorthin auf,
der Weg ist nicht weit. Bei unserer Ankunft stehen vier spanische Wohnmobile auf
dem großen Parkplatz, die offenbar zusammengehören, einen Tisch aufgebaut haben
und bei Vino tinto und ein wenig Knabbergebäck ein wenig feiern.
Wir gehen
hinüber in die weitläufige Klosteranlage (sie wird heute auch noch so genutzt,
es sind aber nur mehr wenige Mönche). Wieder einmal kommen wir genau zum
Sperren, diesmal aber nur wegen der Mittagspause. Also zurück zum Womo, ein
wenig essen und gleich wieder zurück.
Diesmal stimmt Preis und Gegenwert
absolut. Der Eintritt kostet für Pensionisten 3,50 inklusive Führung, diese
allerdings in Spanisch. Es gibt aber gedruckte Erklärungen in der jeweiligen
Landessprache. Es ist dies nun das dritte Zisterzienserkloster innerhalb weniger Tage und Vergleiche sind schwierig. Der subjektive Eindruck, den Poblet hinterlassen hat, ist jedenfalls der stärkste - ergänzt noch durch einen Besuch des Klostermuseums. |
Nach einem Kaffee geht's nun schnurstracks weiter nach Saragossa. Wir kommen wieder einmal in der Dunkelheit an und finden nach einer Ehrenrunde auf dem riesigen Gelände unsere Parzelle. Die Preise sind mit eher fadenscheiniger Begründung gestiegen, Leo nächtigt deshalb heute schwarz und ich gehe mit ein wenig schlechtem Gewissen mit ihm die Abendrunde ...