Anreise Italien

 

 

 

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23.2.2010 Wir kommen natürlich wie immer zu spät weg und glauben schon, die erste Nacht noch in Österreich zu verbringen. Positiv fällt uns unterwegs die Raststation in Sankt Marein/Mürztal auf: Gute Bedienung, moderate Preise - da werden wir vielleicht auch nächstes Mal die Würstelbuden bei Friesach dafür stehen lassen ... Unser Womo gibt dann ein wenig Gas und wir passieren das Kanaltal auf der Autostrada. So verbringen wir die Nacht doch noch am Stellplatz in Spilimbergo. Gratis, mit Strom und Wasser (das Wasser diesmal nicht am Stellplatz selbst, sondern ums Eck vor der Musikschule). Der Parkplatz dort ist auch etwas ruhiger und zu empfehlen, wenn Strom keine Rolle spielt.
Wir freuen uns über laue 9 Grad abends und ahnen nicht, dass wir uns in den nächsten Tagen in den südlicheren Gefilden noch mit wesentlich tieferen Temperatüren bescheiden werden müssen ...

24.2.2010 Am nächsten Morgen spaziere ich vor 8 Uhr durch das erwachende Spilimbergo, das ich von mehreren schönen Beiwagentreffen Ende August in all seiner historischen Schönheit und Farbenpracht kenne. Jetzt krieg' ich allerdings nicht einmal Brot, selbst eine Bäckerei speist mich mit Süßigkeiten von gestern ab. Der Turm, der den Weg in die schöne Altstadt öffnet, ist eingerüstet und am Hauptplatz steht ein nüchternes Veranstaltungszelt - zweckmäßig, aber häßlich. Na ja, das nächste Mal such' ich mir wieder eine bessere Zeit aus.

Das Wetter passt und wir starten im Sonnenschein Richtung Mantua. Unterwegs kommen wir ganz unvermutet an dem alten Kloster Carceri vorbei, das wir leider nur von aussen besichtigen können - dennoch eine schöne Erinnerung, besonders die schön restaurierte Taufkapelle, die vom Besucher auch einfach per Schalter beleuchtet werden kann. Leider gibt's davon kein Foto.
Die weitläufige Anlage gibt einen Eindruck von der ehemaligen Bedeutung der uralten Abtei, in der auch noch viele romanische Elemente zu finden sind.

Auf der Weiterfahr kommen wir an einem McDonald's vorbei. Ich parke mich ein und finde ein WLAN, leider nur dem Namen nach ein Hotspot. Im Lokal selbst weiß man leider nichts von einem Internetzugang, also fahren wir nach einem kleinen Espresso weiter.

Wir kommen nun in die Dunkelheit und beenden den Tag auf einem großen Parkplatz (Parcheggio Antonetta) in Mantova. Dieser liegt an einem kleinen Hafen, der Po breitet sich hier zu einem regelrechten See aus. Untertags ist der Platz gesteckt voll, während der Nacht aber praktisch leer und es ist ruhig, wenn auch recht kalt. Ich regle irgendwann einmal die Heizung nach, die lauen 9 Grad von Spilimbergo sind Geschichte ...

 

 

25.2.2010 Am nächsten Morgen ist der Platz schon fast voll, das abends ausgestorbene Viertel pulsiert voller Leben und ich krieg' in der nächsten Straße gutes warmes Gebäck. Voller Freude gebe ich dem ehrenamtlichen Parkplatzeinweiser ein Trinkgeld, dann geht's wieder los mit Blick auf die Cinque Terre.

Auch heute gibt's unterwegs eine sehenswerte Überraschung: Sabbioneta verleitet uns mit seinen interessanten Stadtmauern zum Stehenbleiben. Innerhalb dieser Mauern finden sich dann richtige Schmankerln, wie die drittgrößte Galleria Italiens, das älteste Postamt der Welt (?) sowie ein Hauptplatz mit einem Herzogspalast und einer schönen Kirche.  Besichtigungen sind mit Hund natürlich nicht möglich, also sehen wir uns alles wie immer von außen an. Ausverkauf ist auch, und so geht Sissy nicht ohne Souvenir zum Womo zurück.
Für Interessierte: http://de.wikipedia.org/wiki/Sabbioneta

Die Weiterfahrt geht wie bisher auf den mautfreien Straßen voran, so folgen wir auch diesmal auf der Fahrt über den Passo Cisa Richtung Genua Enzo Ferraris Spuren: 1919 hat er hier sein erstes Rennen auf dem vierten Platz beendet, daran erinnern Gedenktafeln in Poggio di Bercet. Die Fahrt über die Berge ist landschaftlich sehr reizvoll, wenn auch die Straße - wegen der Autobahn nun kaum mehr befahren - nicht mehr in bestem Zustand ist und vom noch nicht ganz überstandenen Winter in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Allerdings zieht sich das Ganze etwas in die Länge, weil wir eben nicht in Enzos Boliden sitzen und so kommen wir später als geplant in La Spezia an. Wir entschließen uns trotzdem, nicht den uns dort bereits bekannten Stellplatz zu nehmen, sondern nach Manarola weiterzufahren. Der dortige 'Stellplatz' ist allerdings mehr ein Parkplatz mit horrenden Gebühren. Wir fahren ein kleines Stückchen zurück und finden das Hotel "Due Gemelli", wo wir zum Preis eines Fläschchen Bieres den ruhigen und von der Straße durch einen Felsen getrennten Parkplatz für die Übernachtung nutzen dürfen. Das Hotel ist zwar geöffnet, aber praktisch leer und der Restaurantbetrieb geschlossen.

26.2.2010 Am nächsten Morgen ist alles trostlos grau in grau. Wir verkriechen uns im Womo und warten auf bessere Zeiten. Gegen Mittag ziehen die auch tatsächlich herauf, die Sonne dringt durch den Nebel und es beginnt ein wunderbarer Nachmittag. Wir besuchen Manarola und essen dort gut in einem gemütlichen Lokal, in dem auch der Hund nicht stört. Dann spazieren wir über die Via dell'Amore nach Riomaggiore - wirklich romantisch. Ich komme vor der Kirche von Riomaggiore mit Andrea ins Gespräch, der ausgezeichnet Deutsch spricht und uns dann die Kirche mit interessanten Details näherbringt. Sein Urgroßvater hat seinerzeit bei der Erweiterung des Kirchenbaus als Steinmetz mitgewirkt, seine Initialen sind heute noch am Podest einer Heiligenfigur am Kirchenäußeren zu lesen - es sind dieselben Buchstaben, die auch heut für seinen Urenkel gelten.

Die Parkzeit haben wir bei unserer Rückkehr zum Wagen in Manarola weit überschritten, das hat aber niemanden gestört. Es ist halt doch noch Februar und der Ort ist nahezu frei von Touristen - das ist wirklich schön und ganz anders, als wir es von unserem ersten Cinque-Terre-Aufenthalt vor drei Jahren kennen.

Die Weiterfahrt führt über enge Straßen, hinter jeder zweiten Kurve öffnet sich ein phantastischer Blick auf die Küste. Leider war ich mit dem Lenken beschäftigt und meine Beifahrerin muss ich erst auf den Geschmack bringen, was das Fotografieren anlangt.
Es werden immer wieder Umwege nötig, weil die vorgeschlagene Route durch Erdrutsche blockiert ist. Schließlich habe ich gar keine andere Wahl, als auf die Autostrada auszuweichen, es ist nur ein kurzes Stück - unser Ziel, der Stellplatz in Bonassola, ist nicht mehr weit entfernt.
Die letzten Meter dorthin legen wir bereits in der Dunkelheit zurück, es führt eine schmale und gewundene Straße in den Ort hinunter, der in einer kleinen Bucht direkt am Ufer liegt, fast unter Meeresniveau. Die Zufahrt ist für Busse und Fahrzeuge mit einer Länge von mehr als 8 Metern verboten.

27.2.2010
Der Stellplatz ist eine Straße, die beidseits in der Längsrichtung verparkt wird. Man steht in Schlagdistanz zum Wasser, das bei hohem Wellengang an manchen Stellen schon mal über die Mauer schlagen kann. Es ist Wochenende und - womit wir nie im Leben gerechnet hätten - der Platz ist gut gefüllt, am Samstag dann so gut wie voll! Jetzt wird verständlich, warum auf den Zufahrtstafeln empfohlen wird, die Verfügbarkeit freier Plätze telefonisch zu erfragen, bevor man in den Ort hinunterfährt.

Es ist ein freundlicher Ort ohne besondere Höhepunkte. Es gibt eine Kirche, ein altes Kastell und schöne Spazierwege. Das Wetter ist trocken, aber windig. Wir kommen erst am nächsten Tag drauf, dass der Platz gebührenpflichtig ist und zahlen dadurch den Tagessatz von 12 Euro für zwei Übernachtungen. Der Preis ist durch die zentrale Lage gerechtfertigt, Strom und Entsorgung sucht man vergebens.

28.2.2010
Wir starten gegen Mittag und fahren auf der Küstenstraße Richtung französische Grenze. Es ist Sonntag, der Verkehr hält sich in Grenzen - wir kommen gut voran und erleben in den Ortsdurchfahrten nette Überraschungen wie ein Kinder-Moto-Cross am Strand (leider konnten wir nicht stehenbleiben). Das Wetter ist durchwachsen, es regnet immer wieder leicht. Wir übertreiben nicht mit dem Fahren und kommen um etwa 17 Uhr in Loano auf einen ruhigen Stellplatz mit Wasser und Strom auf jedem der großteils begrünten ebenen Plätze. Die Gebühr von 10 Euro ist angemessen.

1.3.2010
Das Frühstück hole ich aus einem kleinen Laden, der 150m entfernt ist - die richtige Distanz, damit auch unser Leo alles erledigen kann, was einem Hund in der Früh so zusteht.

Nun geht's aber ernsthaft Richtung Frankreich los -

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