JAWA-Technik-FAQ



Die große Liste dummer Fehler (maintained by koarrl)
Das sind alles liebenswerte Eigenschaften planwirtschaftlich produzierter Fahrzeuge.
Alle Angaben ohne Gewähr, für entstehende Schäden haftet kein Schwein!
Stand: 2006-07-26
Die Gurke will nicht anspringen
	Benzinprobleme:
	- Kondenswasser im Tank? Erstens rostet der Tank dann von innen durch, zweitens brennt Wasser nicht :-)
	- Saft im Tank neu oder schon uralt? Alten Sprudel besser entsorgen, der entstehende Ärger ist die Ersparnis nicht wert!
	- Benzinfilter im Tank verdreckt? Vielleicht ist es längst zerfallen? Dann Dreck im Hahn -> zerlegen, putzen.
	- Gummiplättchendichtung (die mit den 5 Löchern) im Benzinhahn versifft/kaputt? Anm besten auch gleich erneuern.
	- Benzinfilter im Schlauch? Ja? Aha, ein Papierfilter? Ein Wassertropfen darin und das Ding ist dicht,
	  zumindest für Benzin/Öl-Gemisch! Besser Kunststoff-Netzfilter verwenden.   
	- Tankentlüftung (Loch im Tankdeckel) zu? Kann bei Tankrucksäcken oder der Verwendung von Chrompolierpaste passieren...
	Vergaserprobleme:
	- Leerlaufdüse wirklich sauber?
	- Düsen beim letzten Service vertauscht/vergessen/gestohlen? Ja, auch das kam schon vor...
	- Falsche Luft (Ansauggummi, Flanschdichtung)?
	- Luftfilter ok?
	- Schwimmer untergegangen (benzingefüllt)? Anbohren, ausleeren, Risse VORSICHTIG nachlöten.
	- Schwimmer im Lauf des Winters von gefrorenem Waseser in der Schwimmerkammer zusammengedrückt?
	- Vergaser läft über, Schwimmer klemmt? Schwimmernadel verdreckt? Neu einschleifen!
	Zündungsprobleme:
	- Funken die Kerzen wirklich?
	  (Funkenstrecke in freier Luft sollte 10mm sein - VORSICHT beim Test!!)
	- Kerzenstecker vertauscht?
	- Kerzenstecker/Hochspannungskabel hochohmiger als 5kOhm? 
	  (Messsung bei ausgeschalteter Zündung zwischen Stecker-Metallpol innen und Masse) - Tauschen, das wird so nix mehr.
	- Akku neu bzw. geladen?
	- Zündschloß versifft? Klemmen gelockert? Viel Spaß beim Auffinden/Nachziehen!
	- Züdzeitpunkt/Unterbrecher kontrolliert?
	  
Benzin rinnt irgendwo raus
	Zigaretten wegwerfen! SOFORT!!
	Gummidichtung im Benzinhahn zerrieben?
	Klingeritdichtung zum Tank zerbröselt? Kein Teflonband bei der Hand? Wenn ja, gehts auch damit.
	Haarriss im Tank, häufig von den hinteren Aufhängelaschen ausgehend? Verdammt, schweißen oder neu kaufen.

Bremsen sind schlecht
	Duplex? Einstellung!
	Beläge bis auf die Nieten durchgewetzt?
	Beläge verölt wegen undichter Radlager?
	Trommel voll Wasser?
	Trommel innen rostig? Schmirgeln!
	Seilzüge korrodiert?
	Die Bremsen sind wirklich schlecht, ja.

Nasser Popo
	Sitzbankbezug rissig und im Regen geparkt. Das gehört dann so.

Getriebe laut/schlecht schaltbar
	Vorgeschädigt durch zuwenig Öl?
	Schaltkulisse locker?
	Muß nicht sein, sollte mit Gefühl lautlos und weich gehen

Motor laut
	Kolbenringe sind mitunter laut wegen des Höhenspiels (egal).
	Zylinderrippen mit Gummiklötzchen dämpfen.
	Kurbelwellenlager machen auch Lärm?... oje, muß man erneuern, viel Arbeit....
	Kupplungskorb-Zentralmutter locker?
	Primärkette ausgeleiert (dann schlägt sie am Gehäuse an)?

Tachonadel zittert
	Tachowelle ölen bzw. erneuern.

Tachonadel abgebrochen
	Das gehört so. Unwissen macht außerdem mutig.

Kilometerzählwerk steht, Tacho geht
	Das gehört so. Erhöht den Wiederverkaufswert.

Motor verliert Öl
	Ja, tun sie alle. Abwischen, nachfüllen.

Hinterreifen verölt
	Über die Kette? Kupplungsdruckstange ist durch eine Dichtung in der Sekundärwelle gedichtet.
	Wenn nicht, wird die Kette mit Getriebeöl beträufelt. GEFÄHRLICH!!
	Die Kette spritzt dann das Öl aufs Hinterrad.. bis zur ersten Rechtskurve.. =8-( )
	Abhilfe: einfach den O-Ring zwischen Pertinax- bzw. Nylonplättchen tauschen!
	Noch ein Grund für Ölverlust in dieser Gegend:
	Der Dichtring der Sekundärwelle ist meist nicht schuld, eher die Fläche zwischen Ritzel und der
	Distanzhülse auf der Welle. Hülsenstirnfläche mit 400-er-Schleifpapier glätten, mit Loctite 243 beträufeln.

638 - Kupplung rupft bzw. ruckelt
	Ein häufiges Leiden. Selbsthilfe-Rezept hier:
	Kickstart/Schalthebel und evtl. linke Fußraste demontieren und erst NACHDEM der Kickstarthebel
	in die Startposition (reingedrückt und raufgedreht) gebracht wurde, den Kupplungsdeckel abschrauben.
	Andernfalls springt die Kickstarter-Rückholfeder raus und das Zahnsegment fliegt schwungvoll ab.
	Die Sechskantbolzen, welche die Kupplungsfedern vorspannen, lösen.
	Das Paket mit den Reibscheiben herausnehmen.
	Ganz unten ist eine Stahlblechscheibe, die auf einem großen O-Ring auf der Unterseite des
	Kupplungskorbes aufliegt. Diese gestanzte Scheibe hat innen 25 "Finger" sozusagen,
	die in die Schlitze des Kupplungskorbes eingreifen.
	Diese Scheibe sieht genauso wie ihre 4 "Schwestern" aus.
	Und diese Fingerchen -nur der untersten Scheibe- biegt man zart, aber bestimmt um ca. 15° nach unten,
	also zur Motorinnenseite hin.
	Nun sollte man auch gleich kontrollieren, ob die Zentralmutter des Kupplungskorbes nicht locker ist.
	Das kommt häufig vor, führt bei Nichtbeachtung zu häßlichen Schleifspuren im Gehäusedeckel.
	Die Sicherungsscheibe allein ist nicht ausreichend, besser Loctite 243 Gewindesicherung verwenden.
	Dazu Mutter aufschrauben, Blechscheibe recyceln, entölen wie auch die Gewinde auf der Welle
	bzw. in der Mutter, mit Loctite benetzen und vehement zuschrauben.
	Der innere Teil der Kupplung muß dabei mit einem "geeigneten Werkzeug" *lach* fixiert werden.
	Sparsamerweise kann man jetzt auch gleich bei leicht verschlissenen Kupplungsbelägen die
	Reihenfolge der Reibscheiben (die mit den Kork/Gummiteilen)  vertauschen, weil die innersten sich
	erfahrungsgemäß etwas mehr als die äußeren abnützen.
	Zusammenbauen (aufpassen, alle Gewinde in Aluminium!) - und nichts ruckelt mehr. Hoffentlich...
	Beim Wiederaufsetzen des Gehäusedeckels die originale Asbestdichtung nicht weglassen bzw. erneuern,
	mit Silikon allein wirds nämlich meistens nicht dicht.
	Den Lippendichtring auf der Kickstarterwelle auch gleich erneuern, der hält dann wieder ca. 1 Woche.. *g*
	Ein O-Ring der Dimension x-y tut möglicherweise bessere Dienste.

Motor läuft ungleichmäßig
	a) Vergaserproblem?
	Vergaser zerlegen, mit Druckluft durchblasen. Alle Düsen wieder an den originalen Platz montieren!
	Die Einstellung der LL-Luftschraube merken bzw. notieren. Schwimmer dicht? (Schütteln, hören).
	Schwimmernadel dicht? Benzinhahn/Filter/Reserve versifft?
	b) Elektrikproblem?
	Gilt für die kontaktgesteuerte Zündung, die Ursache allen Leides.
	Einstellung des Unterbrecherzeitpunktes (typabhängig! - hier für 638-Motor):
	Kolben 3,5mm (+/-0.25) vor OT. Meßuhr und Ohmmeter mit Pieps sind hilfreich.
	Schließwinkel ergibt sich mehr oder minder zu 120°.
	Einstellwerte sollten, so noch vorhanden, der jeweiligen Betriebsanleitung entnommen werden.
	Ungenauigkeiten beim Zündtiming bewirken Vibrationen und schlechte Starteigenschaften.
	Fehljustierung (zuviel Frühzündung) kann zu Motorschaden führen!

Einstellverfahren für Doppelnocken-Trommelbremsen
	1 - Mopped hinstellen, Rad frei drehbar machen
	2 - Zuerst die selbstsichernde M5-Stellmutter aufder Zugstange weit nachlassen, dann die...
	3 - Seillänge mit der M6-Flügelmutter verkürzen, bis die von der ersten (unteren) Nocke
	    betätigte Bremsbacke gerade merkbar an der Trommel streift.
	4 - Seil wieder nachlassen, bis gerade nix mehr streift.
	5 - Selbstsichernde M5-Stellmutter anziehen, bis die zweite Nocke die zweite Backe gerade zum Streifen bringt.
	6 - Fertig? Andernfalls noch ein paar Mal wie in 3, 4, 5 herumprobieren :-)

	Die Idee dahinter ist, daß alles elastisch ist, auch die Verbindung der beiden Bremsnocken.
	Daher sollte die indirekt betätigte Bremsbacke immer eher etwas früher ansprechen.
	Wenn sich dann das Vorderrad aus ca. 30km/h blockieren läßt, ist es ein guter Tag.

	ACHTUNG! Die in CZ gefertigten Bremsseile sind nicht zu empfehlen.
	Immer wieder, vor allem nach einer Winterpause, reißen die Nippelchen am oberen Ende ab :-{
	Wir schwören auf Eigenbau-Bremsbowdenzüge mit 2,5mm-Seil und Teflonhülle wegen des Gefühls von
	Exaktheit und Vertrauenswürdigkeit.

Wiedereinbau von Gabelschäften bei Typ 634, 362, 360 etc. (Federn außenliegend)
	Das Problem ist die Federvorspannung... ohne Hilfsmittel wird man wahnsinig bei dieser Arbeit.
	Daher folgende erprobte Methode von Jawatreiber Wolfgang Kitzmüller:
	- Gabelschaft(ausgebaut) zur Hand nehmen, auf max. Länge strecken.
	- Gefettete Spiralfeder und Abdeck-Blechhülse darüberschieben. (Bild)
	- Passenden, stabilen Schlauchbinder locker draufschieben, passendes Werkzeug bereitlegen.
	- Nun mit voller Kraft die Hülse samt der Feder darunter nach unten drücken, wobei ein
	  Helfer das Standrohr nach oben ziehen bzw. halten muß. 
	- Jetzt muß der Helfer den Schlauchbinder zum Fixieren der gespannten Feder festziehen.
	- Nun kann der Gabelschaft problemlos wieder in die Gabelbrücken eingeführt und festgeklemmt werden.
	- Schlauchbinder entfernen (nicht wehtun dabei :-) - FERTIG!

Selbstmontage einer VAPE-Magnetzündung (erprobt bei bei einem Motor mit 6V-Lichtmaschine)	
	1.    Alte Lichtmaschine demontieren:
	1.1	Batterie abklemmen, um Probleme zu vermeiden.
	1.2	Lichtmaschinendeckel abnehmen.
	1.3	Bei der Lichtmaschine alle hinführenden Kabel abklemmen.
	1.4	Stator abschrauben - die 2 langen M6-er Bolzen mit 6kant-Kopf.
	1.5	Zentralschraube des Rotors lösen (ein Linksruck wirkt!)
	1.6	Unterbrechernocke abziehen (mit Gefühl)
	1.7	Mittels Hineindrehen einer langen M8-er-Schraube den Rotor vom Konus abziehen (Rechtsruck!)
	1.8	WICHTIG! Jetzt den im Kurbelwellenkonus eingebauten Verdrehsicherungs-Stift durch Abschleifen so kürzen,
		daß er in die Nut des neuen Magnetrotors paßt. Er ist um ca. 2mm zu lang!
	1.9	Kurbelwellenkonus zart mit Nickelpaste bestreichen.
	2.   Alte Elektrik demontieren:
	2.1	Alte Verkabelung aus dem Motorblock herausziehen.
	2.2	Alten Spannungsregler abmontieren; die Kabel werden nicht mehr gebraucht.
		Spannungsführende Enden isolieren bzw. herausziehen und am Zündschloß abklemmen.
	2.3	Alte Zündspulen demontieren (Achtung! Zündkabel und Kerzenstecker werden wiederverwendet).
	3.   Neue Zündanlage montieren:
	3.1	Neue Verkabelung des Magnetspulenkörpers durch vorgesehene Öffnungen der Adapterplatte (Alu)
	        und des Adapterringes (Stahl) fädeln.
	3.2	Die Winkellage des Spulenkörpers ist eigentlich egal - es paßt in 3 Positionen - aber eine
	        davon ist am besten fü die Kabelführung: Kabel gehen links unten nach hinten weg!
	3.3	Alle Halteschrauben der Sensor-Montageplatte mit Loctite 243 sichern!
	3.4	Kabelbaum inkl. Gummidichtung so wie den alten verlegen.
	3.5	Mit 2 Senkkopfschrauben M6 (Loctite!) Adapterplatte und Adapterring zusammen in der
		vorgesehenen Position montieren, der Sensor S01 kommt später dann links oben hin.
	3.6	Spulenkörper mit 3 M5-Inbusschrauben auf Adapterplatte montieren (Loctite!), auf saubere Kabelführung achten.
	3.7	Magnetrotor auf Kurbelwellenkonus aufsetzen (Lage von Paßstift zur Nut muß stimmen!), 
		mit M6er-Bolzen und Beilagscheibe (Loctite!) fixieren.
	3.8	Sensor S01 auf die _weiter rechts_ liegende Position montieren, wobei je ein weißes Massekabel
		mit je einer Schraube mitgeklemmt wird. Aufpassen, daß nicht der Rotor an einem Kabel streift!
		Der Sensor sollte 0,4mm Abstand von den Nasen am Rotor haben.
	3.9	Sensorkabel mit dem gelben Stecker aus dem Kabelbaum verbinden.
	4.   Neuen Spannungsregler montieren:
	4.1	Die Entscheidung, ob weiterhin 6V-Bordnetz oder Umrüstung auf 12V, muß jetzt schon mit allen Konsequenzen
		bedacht worden sein.
	4.2	Der Laderegler paßt mechanisch auf den alten Platz, ob die Kabel oben oder unten weggeführt werden,
		ist Geschmackssache. Zwei schwarze Leitungen versorgen den Regler mit Wechselstrom vom Generator.
		Roten Pluspol direkt (ungesichert!) zur Batterie führen, weißen Minuspol detto.
		Das Reglergehäuse ist isoliert und kann direkt auf Masse geschraubt werden.
	5.   Neue Zündspule montieren:
	5.1	Alte Zündkabel ca. 5mm kürzen und neu in die Zündspulen-Auslässe einschrauben.
		Gummidichtungen nicht vergessen!
	5.2	Neue Zündspule  (diese enthält auch elektronische Bauteile) am Platz der alten Spulen montieren,
		die Kerzenkabel sollten nach hinten zeigen. Eventuell muß ein Trägerblech angefertigt werden.
	5.3	Ende des neuen Kabelbaums mit den Zündspulenkabeln farbrichtig zusammenstecken.
	6.   Kill-Schalter:
		Das Ausschalten der neuen Zündung erfolgt mittels beigepacktem Kill-Schalter, welcher an beliebiger 
		Stelle montiert wird und bei Betätigung das blaue Kabel aus der Zündspule auf Masse kurzschließt.
		Alternativ kann man ein Relais montieren, das mit der geschalteten Batteriespannung (Nr. 15) vom Zündschloß
		versorgt wird und bei Ausstecken des Zündschlüssels abfällt bzw. mit seinem Ruhekontakt das besagte
		blaue Kabel auf Masse schaltet.
		Achtung! Ohne dieses Relais läßt sich das Fahrzeug auch ohne Zündschlüssel starten. Absperrkette!
		
... und hier noch der kaum auffindbare Link zu Piotrs inoffiziellem Doku-Archiv!